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Weblog von Helmut Rasch, Inhaber von Rasch-Diascan

Mit 2000 Dias in 10 Stunden über die Glasfaser

Helmut Rasch • Nov. 03, 2023

MB, GByte, Terrabyte und Mbit/s – da verliert man schnell einmal den Überblick. Doch wie bei einer Tour in den Bergen sollte man auch hier die Grenzen des Machbaren sowie den Zeitfaktor nicht aus den Augen verlieren. Unsere Kunden fragen immer wieder, warum wir Scan-Daten nur bei Probescan-Aufträgen online übertragen. Der Grund liegt in den Grenzen der aktuellen Netzwerktechnik. Um das zu verdeutlichen, nehmen wir einmal die Digitalisierung von 2.200 Dias mit dem Bildformat TIFF 48 Bit als Beispiel. Jede RGBi-Archivierungsdatei hat eine Größe von 205 MB. Hinzu kommen zwei TIFF-Dateien für die Farb- und Neutralautomatik mit weiteren 256 MB. Bei 2.200 Scans entspricht das etwa einer Festplatte mit der Kapazität von 1 Terrabyte (TB).

Ein Datenvolumen dieser Größe bewegt sich durchaus im Bereich von Cloud-Lösungen, wobei die jährlichen Kosten jedoch etwa dem Kaufpreis einer Festplatte mit 4 TB entsprechen. Denkbar ist auch die Übertragung der Daten mit einem Filehosting-Dienst wie z.B. WeTransfer, sofern man über einen kostenpflichtigen Vertrag verfügt, der diese große Datenmenge überhaupt erlaubt.

Zwar ist der Download von Daten dieser Größe technisch machbar, doch die Anbieter verschweigen üblicherweise, dass die Übertragung von 1 Terrabyte bei der durchschnittlichen Internet-Geschwindigkeit in Deutschland länger als 26 Stunden dauern würde. Diese liegt nämlich nach dem Speedtest Global Index (Platz 54: Deutschland) durchschnittlich bei nur 87 MBit/s. Mit einem Glasfaseranschluss oder VDSL lassen sich zwar höhere Geschwindigkeiten beim Download erreichen, doch dabei darf man nicht übersehen, dass die Geschwindigkeiten für das Hochladen der Daten (Upload) üblicherweise geringer sind. Die folgende Tabelle verdeutlicht den Zusammenhang:

Die Upload-Geschwindigkeit betrifft den Scan-Dienstleister, der die Daten zunächst einmal auf einen Cloudspeicher bzw. Internet-Server hochladen muss, damit diese später kundenseitig heruntergeladen werden können. So würde der Upload von 1 TB selbst bei einer schnellen Glasfaser-Leitung immer noch 11 Stunden dauern. Für ein Unternehmen ist ein derartiger Zeitaufwand für das Hochladen von Daten unrentabel. Wenn es gut läuft, kann eine Festplatte mit 4 TB per Paketversand sogar schneller ankommen als online. Wir nutzen die Online-Übertragung daher nur bei kleinen Datenmengen wie beispielsweise Probescans.


Anmerkung: Geringfügig abweichende Ergebnisse bei Online-Rechnern erklären sich z.B. durch Vereinfachungen bzw. Ungenauigkeiten bei den zugrundeliegenden Berechnungsformeln. So entspricht 1 Terrabyte (TB) genaugenommen 1.024 Gigabyte (GB). Zudem kann die in der Praxis erreichbare Übertragung der Nutzdaten (netto) deutlich unter der maximal möglichen Datenübertragungsrate liegen.



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