Nr. 01: Techn. Merkmale der Digitalisierung von Dias u. Negativen
Nr. 02: Die Auflösung von Diafilmen im digitalen Maßstab
Nr. 03: Dia-Scanner – eine Bilanz nach 20 Jahren
Nr. 04: Scan-Dienstleister – eine Bilanz nach 30 Jahren
Nr. 05: Praxisbeispiele für die Farb- und Neutralautomatik
Nr. 06: Alte Dias mal eben abfotografieren?
Nr. 07: Staub- und Kratzerentfernung für die Digitalisierung
Nr. 08: Autofokus und verglaste Diarahmen
Nr. 09: Scan-Beispiele von Dia-Positiven mit und ohne IR-Clean
Nr. 10: Adobe Photoshop CC und Creative Cloud im Praxiseinsatz
Nr. 11: Muster-Scans von Foto-Negativen mit und ohne IR-Clean
Muster-Scans von Foto-Negativen mit und ohne IR-Clean im Vergleich
Grundprinzip der Infrarot-Reinigung »IR-Clean«
Wie bei den Dia-Positiven ist auch bei den Foto-Negativen eine Infrarot-Reinigung mit Unterstützung durch die Hardware unseres Flächenscanners möglich. Das nachfolgende Video zeigt das Wirkungsprinzip am Beispiel eines Dia-Positivs:
Muster-Scans von Foto-Negativen
Nachfolgend werden Scan-Beispiele von Foto-Negativen zum Vergleich mit und ohne »IR-Clean« gezeigt. Muster-Scans von Dias finden Sie im Technischen Hinweis 09. Bei der Umwandlung eines Foto-Negativs in ein Positiv werden die Farben vereinfacht betrachtet invertiert – also ins Gegenteil umgerechnet. Folglich erscheint ein schwarzer Staubpartikel oder Schimmelpunkt auf dem Positiv als weißer Fleck. Das ist insofern bei Negativen eine besonders nachteilige Folge, weil bei den Bildmotiven im Durchschnitt die dunklen Bildbereiche deutlich überwiegen. Der Vergleich mit und ohne Infrarot-Reinigung verdeutlicht diesen Effekt. Es handelt es sich um eine 20 Jahre alte Aufnahme auf einem Fujicolor Superia 200:
Bild 1/Bild 2: Scan-Ergebnis ohne und mit IR-Clean, Foto: H. Rasch, Thailand 2003
Hier klicken zum Download von Bild 1 (ohne IR-Clean) in voller Auflösung (JPEG, 24 Bit, 23 MB)
Hier klicken zum Download von Bild 2 (mit IR-Clean) in voller Auflösung (JPEG, 24 Bit, 23 MB)
Eine Digitalisierung von Negativen ist mit einer Digitalisierung von Dias nur bis zur Umwandlung in ein Positiv vergleichbar. So enthalten Farb-Negativfilme eine sogenannte Orange-Maske, die bei jedem Fabrikat individuell anders ist. Folglich ist das ins Positiv konvertierte Zielformat immer das Ergebnis einer mehr oder weniger intelligenten Farbautomatik. Im Unterschied zu Dias kann hier keine einheitliche Farbkalibrierung angeboten werden.
Aus diesem Grund liefern wir bei Negativfilmen neben den RGBi-Archivdateien zusätzlich ein Basisformat (TIFF, 48 Bit) das hier noch exakt dem Workflow der Diapositive mit Farbkalibrierung und Infrarot-Reinigung entspricht – also ohne Eingriffe in die Farbbalance oder den Kontrast. Es handelt es sich dabei um TIFF-Bilder der Negative, die mit einheitlichen Parametern gescannt wurden und noch eine sogenannte Gamma-Anpassung benötigen. Entscheidend ist, dass die Infrarot-Reinigung dabei bereits erledigt ist. Hier ein Beispiel:
Bild 3/Bild 4: Basisformat (Negativ, 48 Bit) und Farbautomatik (Positiv), Foto: H. Rasch, Thailand 2003
Hier klicken zum Download von Bild 3 (Basisformat, TIFF, 48 Bit) in voller Auflösung und Größe mit 130 MB.
Es folgen weitere Scan-Beispiele für Negative:
Bild 5/Bild 6: Scan-Ergebnis ohne und mit IR-Clean, Foto: H. Rasch, Thailand 2003
Hier klicken zum Download von Bild 5 (ohne IR-Clean) in voller Auflösung (JPEG, 24 Bit, 20 MB)
Hier klicken zum Download von Bild 6 (mit IR-Clean) in voller Auflösung (JPEG, 24 Bit, 20 MB)
Für die Bilder 7 und 8 wurde ein 37 Jahre altes Negativ gescannt. Beim Film handelt es sich um einen AGFA XRG 100. Aufgrund des schlechten Erhaltungszustands, lassen sich hier die Vorteile einer Digitalisierung mit Infrarot-Reinigung zeigen, die insbesondere bei Negativen deutlich werden: Im Ergebnis sind ansonsten kaum übersehbare weiße Störstellen deutlich reduziert. Bei stärkeren Farbstichen kommt automatische Farbkorrektur an ihre Grenzen. Mit manuellem Aufwand oder über Bildbearbeitung mit Künstlicher Intelligenz (KI) könnte man auf der Grundlage des Basisformats (TIFF, 48 Bit) auch bessere Farb-Ergebnisse erreichen:
Bild 7/Bild 8: Scan-Ergebnis ohne und mit IR-Clean, Starnberger See 1987
Hier klicken zum Download von Bild 7 (ohne IR-Clean) in voller Auflösung (JPEG, 24 Bit, 20 MB)
Hier klicken zum Download von Bild 8 (mit IR-Clean) in voller Auflösung (JPEG, 24 Bit, 20 MB)
Für die eigene und manuell optimierte Konvertierung vom Negativ zum Positiv werden am Markt diverse Produkte angeboten. Hier einige ausgewählte Beispiele: Diverse Software-Plugins wie Grain2Pixel, Negative Lab Pro und Negmaster-PS oder die Standalone Software Filmomat SmartConvert. Für SmartConvert können bei der Filmomat GmbH kostenlose Demo-Versionen für Windows, Mac oder Smartphones heruntergeladen werden, um beispielsweise das mit Bild 3 angebotene Negativ zu testen.