IR-Clean 1.0: Die Markteinführung für den Kamera-Scanner mit »IR-Clean« startete im März 2020. Es konnten zunächst ausschließlich Diafilme verarbeitet werden, die keine infrarot-blockierenden Eigenschaften hatten. Darunter fallen alle Diafilme, die nach dem sogenannten E6-Prozess entwickelt worden sind. Doch es gibt auch Agfacolor-Diafilme aus den 50er-Jahren, deren Farbemulsion ebenfalls durchlässig für Infrarot-Strahlung ist. Die Beschränkung auf infrarot-durchlässige Diafilme ist bei der Mehrheit der am Markt verfügbaren Systeme für eine Infrarot-Reinigung bis heute der Standard geblieben.
IR-Clean 2.0: Die erste Version, die alle Dia-Farbfilme inklusive Kodachrome verarbeiten konnte, war ab November 2021 verfügbar. Bis dahin waren nur die nach dem sogenannten E6-Prozess entwickelten Dias möglich. Nur bei Schwarz-Weiß-Diafilmen kann aus technischen Gründen auch zukünftig keines der verfügbaren infrarot-basierten Verfahren eingesetzt werden.
IR-Clean 2.1: Mit dieser Version wurde die softwareseitige Verarbeitung Anfang 2022 weiter verbessert. Das Risiko für Artefakte (Bildstörungen) konnte damit auf nahezu Null reduziert werden.
IR-Clean 2.2: Mit dieser Version lassen sich seit August 2022 bei vielen größeren Bilddefekten, linienförmigen Fasern oder geradlinigen Kratzern noch hervorragende Ergebnisse erzielen. Das verbesserte Verfahren betrifft alle Diafilme, die nach dem E6-Prozess entwickelt wurden. Zuvor ist es vorgekommen, dass sich derartige Bilddefekte trotz Retuschierung abhängig vom jeweiligen Hintergrund immer noch erkennbar von der Umgebung abgehoben hatten. Nun wird die Struktur als auch die Geometrie des Hintergrunds stärker in die Retuschierung einbezogen. Damit fügen sich Bilddefekte nahtlos in die Umgebung ein. Zugleich wurde auch die Erkennung von Bilddefekten mit geringem Kontrast weiter verbessert, was z.B. bei transparenten Staubfasern wichtig ist.
IR-Clean 3.0: Diese Version wurde schrittweise ab Ende 2022 eingeführt. IR-Clean 3.0 analysiert die Infrarot-Eigenschaften des Filmmaterials und ordnet diesem das passende Verarbeitungsverfahren zu. So ist es nicht mehr erforderlich, vor der Digitalisierung infrarot-absorbierende Diafilme von anderen zu trennen. Lediglich für Kodachrome-Dias ist auch weiterhin eine Trennung erforderlich, wenn das spezielle Farbprofil verwendet werden soll. Darüber hinaus unterstützt IR-Clean 3.0 auch die Verarbeitung von Farbnegativ-Scans.
Neu bei IR-Clean 3.0 ist auch das BASISFORMAT (TIFF, 48 Bit) – eine minimal entwickelte RGBi-Archivierungsdatei. Die Verarbeitung mit »IR-Clean« erfolgt bezogen auf die RAW-Daten mit einheitlichen Parametern, was spätere Änderungen über eine Bilderserie erleichert. Das Basisformat ist wahlweise mit oder ohne Randbeschnitt verfügbar. Das Format richtet sich an Experten, die normalerweise eine eigene RAW-Entwicklung bevorzugen.
Mit der rein automatisierten Erkennung und Zuordnung der Filmtypen werden zuverlässigere Ergebnisse mit einem geringeren Risiko für Artefakte erreicht, als das zuvor mit der kundenseitigen und sehr zeitaufwändigen Vorsortierung möglich war. Eine kundenseitige Prüfung auf Artefakte mit einem vertretbaren Aufwand ist über den Ordner "Vergleichstest" möglich. Will man das Risiko oder den Anteil von Artefakten in den Ergebnissen auf nahezu Null reduzieren, so kann dafür eine manuelle Prüfung und Nachbearbeitung als Zusatzleistung beauftragt werden. Nach einer optimierten Zuordnung des geeigneten Verfahrens kommt auch IR-Clean mit einer geringeren Erkennungsempfindlichkeit zum Einsatz. Sollte auch das zu keinen guten Ergebnissen führen, so werden die betroffenen Bilder im Rahmen der IR-Clean-Garantie kostenfrei gegen artefaktfreie Dateien ohne IR-Clean ausgetauscht. Letzteres ist bei Scan-Dienstleistern die mit Kamera-Scannern arbeiten bzw. lediglich abfotografieren der Standard, denn eine Infrarot-Reinigung ist in diesem Bereich eher die Ausnahme.
IR-Clean 3.1: Softwareseitig wurde mit dieser Version im Juni 2023 die Stapelverarbeitung von Adobe Photoshop vollständig durch Javascript ersetzt. Neben dem verbesserten Automationsgrad konnte hardwareseitig auch die Durchsatzrate des Kamera-Scanners von 250 auf nun 370 Scans pro Stunde gesteigert (Infrarot + RGB) werden. Die Zusatzleistung DIGITALISIERUNG „Ultimate Upgrade“ wurde aus der Preisliste entfernt und ist nun im „All-Inclusive-Preis“ enthalten.