Gründung & Ausblick

Ingenieur Helmut Rasch

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Helmut Rasch, Gründer und Inhaber von Rasch-Diascan

Als Mitunternehmer einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) und Hobbyfotograf entwickelte ich Anfang der 90er Jahre computergesteuerte Dia-Projektionen. Darunter eine Dia-Audiovision in Soft-Edge-Technik mit 12-Projektoren für die Tourismus-Promotion von Malaysia Airlines Systems (MAS). Nach der Jahrtausendwende übernahm ich als angestellter Ingenieur unterschiedliche Positionen im Bereich der Automationssoftware und industriellen Kommunikationstechnik. Seit 2014 arbeite ich beruflich selbständig an der Entwicklung von technischen Lösungen, um eine wirtschaftliche und trotzdem hochwertige Scan-Dienstleistung aufzubauen.


In der industriellen Bildverarbeitung unterscheidet man zwischen sogenannten Zeilenkameras und Flächenkameras. Ein herkömmlicher Dia- oder Filmscanner enthält eine Zeilenkamera mit Objektiv und Autofokus. Der Bauart entsprechend werden diese Geräte auch als Zeilenscanner bezeichnet. Ein Schrittmotor bewegt hier die Kamera zeilenweise über die Vorlage, was mit einem mehr oder weniger großem Zeitaufwand verbunden ist.

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Nach der Gründung setzten wir bei Rasch-Diascan zunächst auf Zeilenscanner wie die Coolscan-Serie von Nikon in Verbindung mit Automatisierungstechnik. Das verbesserte zwar die Wirtschaftlichkeit, doch an der geringen Verarbeitungsgeschwindigkeit konnte auch ein höherer Automationsgrad nichts ändern. Wesentlich schneller lässt sich eine Vorlage hingegen über einen Scanner mit Flächenkamera digitalisieren. Technisch korrekt werden derartige Geräte als Flächenscanner (engl.: area scanner) bezeichnet. Wir haben uns für die meiner Ansicht nach praxisgerechtere Bezeichnung „Kamera-Scanner“ entschieden, obwohl auch Zeilenscanner wie bereits erwähnt eine Kamera enthalten.

Das Vorhaben wurde ab Mitte 2018 mit Mitteln aus dem Bayerischen Programm für technologieorientierte Unternehmensgründungen (BayTOU) gefördert. In einem mehrmonatigen Entwicklungsprojekt konnte so der Prototyp eines Filmscanners mit infrarot-basierter Staub- und Kratzerentfernung - kurz „Infrarot-Reinigung“ erfolgreich umgesetzt werden. Das Ergebnis des Projektes bedeutet für Kunden zunächst folgende Vorteile:


  • Die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Digitalisierung wurde im Vergleich zum Nikon LS-4000 ED um den Faktor 10 gesteigert (aktuell: 15), was die Wirtschaftlichkeit verbesserte.

  • Eine hohe Auflösung bis in die Randbereiche wurde durch ein Repro-Objektiv und ein eigens dafür entwickeltes aktives Autofokus-System möglich gemacht.

  • Die Schärfentiefe des optischen Systems konnte im Vergleich zum Nikon-Scanner verbessert werden, weil heute kleinere Bildsensoren mit höherer Auflösung verfügbar sind.

Für die Infrarot-Reinigung war ursprünglich die Software eines US-amerikanischen Herstellers eingeplant, der jedoch die Unterstützung verweigerte. Aus der Not heraus wurde die bislang allein den langsamen Zeilenscannern vorbehaltene Infrarot-Reinigung als Workflow in Adobe Photoshop umgesetzt. Inzwischen ist aus der Notlage das hard- und softwaretechnische System Kamera-Scanner mit »IR-Clean« geworden. So startete die Markteinführung mit Verspätung und genau vor dem ersten Corona-Lockdown im Frühjahr 2020.

Zunächst war das Verfahren nur für Diafilme einsetzbar, die nach dem sogenannten E6-Prozess („Kodak Ektachrome“) entwickelt worden sind. Erst seit Oktober 2021 beherrscht das weiterentwickelte Infrarot-Verfahren auch die zuverlässige Reinigung von Dias mit infrarot-absorbierenden Eigenschaften. Neben Kodachrome-Filmen kann hier auch der weit verbreitete AGFA CT 18 genannt werden. AGFA übernahm erst 1984 den von Kodak schon Jahre zuvor entwickelten E6-Prozess als Standard. Weitere Hersteller folgten. Das erklärt auch, warum sich bei den meisten älteren Fabrikaten bis etwa Mitte der 80er Jahre sowie allen ORWO-Dias (DDR) infrarot-absorbierende Eigenschaften zeigen. Die Version IR-Clean 3.0 ist seit Januar 2023 ein neuer Meilenstein bei der Infrarot-Reinigung. Neben Diafilmen können seither auch Farbnegativfilme verarbeitet werden.

Im Juni 2023 wurde mit IR-Clean 3.1 die Stapelverarbeitung von Adobe Photoshop vollständig durch Javascript ersetzt. Zudem konnte hardwareseitig die Durchsatzrate des Kamera-Scanners von 250 auf nun 370 Scans pro Stunde gesteigert werden.

Ausblick

Die technischen Grenzen des aus Hard- und Software bestehenden Systems sind bei weitem noch nicht ausgereizt. So lässt sich die Durchsatzrate der Hardware durch eine geänderte Steuerung weiter steigern. Es bietet sich zudem an, den Prototyp des Filmscanners mit »IR-Clean« für die Verarbeitung von Mittel- und Großformaten sowie Filmstreifen und -rollen zu modifizieren.

Softwareseitig verarbeitet »IR-Clean« schon jetzt ALLE Dia- und Negativfarbfilme unabhängig von der Infrarot-Durchlässigkeit ohne Reinigungsartefakte und vollautomatisiert. Nur die Aufteilung der RGBi-Archivdateien nach Filmtypen bzw. Infrarot-Durchlässigkeit erfordert immer noch eine manuelle Kontrolle. Über eine Erkennung und somit Verhinderung von Reinigungs-Artefakten durch eine Künstliche Intelligenz (KI) lässt sich auch hier zukünftig eine Vollautomatisierung erreichen.

In jede technische Entwicklung muss Geld und Zeit investiert werden. Dem stehen jedoch die aktuell schwierige Wirtschaftslage sowie ungünstige Rahmenbedingungen entgegen (siehe
1., 2., 3., 4., 5.), welche eine reibungslose und zügige Weiterentwicklung behindern. Das wirtschaftliche Umfeld in Deutschland und der EU ist zunehmend von Willkür und Beliebigkeit geprägt. Beispiele dafür sind die aktuellen Rückforderungen der Corona-Soforthilfe, aber auch die marktbeherrschende Stellung von US-amerikanischen IT-Konzernen, gegen die EU-Behörden im Unterschied zum amerikanischen Justizministerium nicht wirksam vorgehen. Unter entscheidenden Suchbegriffen wie z.B. „Dias scannen“ sind wir einerseits in einschlägigen Suchmaschinen nicht mehr auffindbar, andererseits bin ich auch nicht mehr bereit, dafür weiterhin „Schutzgeld“ zu bezahlen.

Was die verantwortlichen Entscheider in der Politik offensichtlich nicht begreifen: Eine erfolgreiche technologische Entwicklung ist nicht mit einer einfachen Geschäftsidee vergleichbar. Läuft das Café nicht, dann schließt man es wieder. Hingegen wechselt eine für den Verbraucher vorteilhafte Technologie im ungünstigsten Fall lediglich den Besitzer und wird ins Ausland verlagert, weil die Regeln in einem marktwirtschaftlichen System letztlich der Verbraucher macht.


Februar 2024, Helmut Rasch

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